24.03.2014

Spurensicherung: Durch die Wüste mit Datashock



Keine Oase in Sicht. Was tun? Weitergehen. Langsam vielleicht, aber stetig. Unbeirrbar. Im elften Jahr ihres Bestehens, 10 Jahre nach der Erfindung von „New Weird America" (D. Keenan) und der „Rückkehrdes Kollektivs" (D. Diederichsen) durchstreifen Datashock noch immer den „Raum nomadischer Klänge" und suchen, unbeeindruckt von zeitgenössischen musikalischen Trugbildern, nach alten Quellen frischer Sounds.

Mag die Sonne im Spätkapitalismus auch unbarmherzig niederbrennen, die Augen blenden und die Beine schwer machen: Die Horde aus dem Saarland zieht immer weiter, zieht ihr eigenes Ding durch. Unvergleichlich, unbeschreiblich, unbestechlich. Den Blick auf den ewig schwindenden Horizont, die Antennen in den unendlichen Kosmos gerichtet: nach vorne, nach oben!

Links lassen sie die Überreste geschäftiger Szenegeier liegen, rechts die mumifizierten Leichen der verlorenen Seelen, die, falschen Propheten folgend, paradieswärts zogen und in die Irre gingen. Die Schönheit der Wüste ist trügerisch, sich in ihr zu behaupten kein leichtes Unterfangen, doch das unerschrockene dreckige halbe Dutzend aus der Saarvanne weiß um die Gefahren hinter der nächsten Düne und setzt seine Reise unbeeindruckt fort.

Wohin? Ins Mekka magischer Melodien, zu den Schreinen bewusstseinserweiternder Töne, zum Heiligtum der musikalischen Freundschaft und den dionysischen Tempeln der Liebe und der Ausschweifung!

Keine Oase in Sicht. Kein Problem. Die kosmische Karawane ist gerüstet, auf dem Rücken ihrer Musik und mit der Hilfe des Wissens ihrer Ahnen den entbehrungsreichen Weg weiter zu verfolgen. Datashock wissen wo sie herkommen und sind daher hinreichend orientiert zu wissen, wo hin sie nicht gehen müssen, um ihren Weg nicht aus den Augen zu verlieren. Auch wenn ihr sie nicht sehen könnt, sie sind da. Sie rufen in der Wüste, könnt ihr sie hören?

Holger Adam (testcard / Phantom Limbo)



"Keine Oase in Sicht" erscheint im April auf Dekorder, pre-order:




Zur Record-Release-Party bitte nach Bremen fahren:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen